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Haus am Weinberg

Für den Neubau eines Einfamilienwohnhauses war die Ausgangslage, eine ehemalige Raiffeisen Kasse mit massivem Kellersockel welcher Straßenseitig in der Erde liegt und einem Obergeschoss in Form eines Schuppens ohne Fenster. Dieser Raum wurde vormals für die Lagerung und den Umschlag von Rohstoffen genutzt. Der Sockel, mit seinen massiven Betonpfeilern und Unterzügen wurde erhalten, da ein Rückbau und Neubau sehr kostspielig und baulich nicht notwendig wäre. Die Obergeschosse des Neubaus werden in Holzbauweise auf diesen Sockel aufgesetzt.

Die Lage direkt an einem zur Mosel hin abfallenden Weinberghang, mit Blick über die Landschaft und  Luxemburg, bildet die hervorragende Ausgangslage für das Projekt. Die Ausrichtung des Bestandsgebäudes zum Sonnenverlauf ist optimal. Der Straßenseitige Giebel steht gen Osten, die lange Süd-Traufseite gen Süden und der Giebel mit Ausblick über Fluss und Land steht nach Westen, dort wo man die Sonne abends hinter den Hügeln untergehen sieht.

Der Entwurf und die Struktur der Wohnebene im Erdgeschoss zielt darauf ab die Lage möglichst umfangreich erlebbar zu machen und in das Gebäude einzubeziehen. Somit ist die Küche, Esszimmer und Wohnbereich großzügig bodentief verglast und Grenzt an eine Balkonterrasse an. Zu dieser Terrasse welche zum einen in die Landschaft hinausragt und zur anderen Seite die Verbindung zum Garten darstellt, ist die Glasfassade aus faltbaren Glastüren erstellt, welche über Eck (Küche und Esszimmer) geöffnet werden können und somit der Innenraum mit Terrasse und der Aussicht vereint werden kann. Zur Südseite hin ragt die Geschossdecke über dem Erdgeschoss 1,2m über, sodass ein natürlicher Sonnenschutz der Glasfassade entsteht und auf eine künstliche Verschattung verzichtet werden kann.  

Über eine, im Gebäude zentral gelegene Treppe, gelangt man Im Obergeschoss in eine offene Galerie. Dieser Raum ist bis unter das Dach aus Massivholzplatten offen und dient als Kinderspielzimmer, Bibliothek und Fernsehzimmer. Dieses zweite „Wohnzimmer“ in dem privateren Teil des Hauses entstand dem Studium amerikanischer Landhäuser sowie aus den positiven Erkenntnissen aus dem Haus B in Kirf. Das Elternschlafzimmer und Elternbad befinden sich im westlichen Giebelteil, mit vorgelagertem Balkon, hin zur Aussicht über die Landschaft.

Die Tragstruktur des gesamten Gebäudes besteht aus Holzbauteilen. Außen und Innenwände sind aus Holzrahmenwänden erstellt. Die Geschossdecke über dem Erdgeschoss aus einer speziellen Tragplattenkombination namens „CLT BOX“ von der Firma Bestwood Schneider, welche in den Details besondere Vorteile bietet. Der Dachüberstand an vielen Teilen des Gebäudes, müsste in konventioneller Bauweise und sogar bei einer Massiven Holzplatte (Brettsperrholz) rundum „eingepackt“ also gedämmt werden. Hierdurch würde aber die schöne Holz-Unterseite, welche sichtbar bleiben soll verdeckt werden, sowie ein ungewünschter Versprung von Innen zu Außen unter der Decke entstehen. Bei der CLT Box gibt es eine untere und eine obere BSH-Platte (Brettsperrholz) dazwischen sind Gefache aus Holzbalken, wodurch eine Art Kastendecke mit geringerem Gewicht entsteht. Dabei die Unterseite und Diffusionsdichtigkeit einer massiven Deckenplatte erhalten bleiben, jedoch der Innenraum mit Holzfasern ausgedämmt werden kann und somit die Dachüberstände geringere Wärmebrücken entstehen lassen. Zudem werden durch die Fachwerkausbildung weniger Kubikmeter Holz verwendet, wodurch sich der preis zur Massiven BSH-Decke günstiger darstellt.

Der Entwurf mit seinen polyvalenten Ausrichtungen und Beziehungen zur Umgebung, wird durch eine horizontale Formensprache gegliedert und zusammengehalten. Die Unterstreichung der Horizontalität erfolgt durch den umlaufenden Dachrand aus Cortenstahl (ein Stahl welcher durch seine Rostpatina vor der Verwitterung geschützt wird) sowie eine Fledermausgaube, die Innen und Außen einen starken Akzentpunkt setzt um der einmaligen Lage gerecht zu werden.

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Grundriss EG

Grundriss OG

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Ansicht Süd_layout.jpg

Ansicht Süd

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Ansicht Ost

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Ansicht West

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